Hussein Ali Montazeri

iranisch-schiitischer Geistlicher (ab 1984 Großajatollah); vom Schah-Regime 1963-1978 wiederholt verhaftet; leitender Ajatollah Teherans 1979/1980; zweiter Mann hinter Revolutionsführer Khomeini und dessen nomineller Nachfolger 1985-1989; wandelte sich später zum Regimekritiker; Bruch mit dem konservativen Mullahregime 1997; unter Hausarrest 1997-2003; galt zuletzt als Symbolfigur der liberalen Opposition gegen die Regierung Ahmadinedschad

* 1922 Najafabad

† 19. Dezember 2009 Ghom

Herkunft

Hussein Ali Montazeri (auch Hossein Ali Montaseri) wurde 1922 in Najafabad bei Isfahan in Zentraliran als Sohn einer verarmten Bauernfamilie geboren.

Ausbildung

M. erhielt seine Ausbildung zum Geistlichen und religiösen Lehrer (Mullah) an der theologischen Hochschule in Isfahan und lehrte später islamische Wissenschaft und Philosophie im religiösen Zentrum der iranischen Schiiten in Ghom (Qom), wo auch der spätere islamische Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Khomeini tätig war, mit dem ihn die Gegnerschaft gegen das prowestlich-autoritäre Regime (1941-1979) von Schah Mohammad Reza Pahlawi († 1980) verband.

Wirken

Kampf gegen das Schah-Regime bis 1978

Kampf gegen das Schah-Regime bis 1978 Nach den Unruhen im Iran, die 1963 u. a. wegen eines (Land-)Reformprogramms (sog. "Weiße Revolution") des Schah-Regimes von den Mullahs gesteuert wurden, setzte sich M. erfolgreich für die Freilassung des wegen einer Schah-kritischen Predigt (4.6.) inhaftierten Khomeini ein. M. wurde daraufhin zum ersten Mal vom Geheimdienst ...